Montag, 3. Mai 2010

Vierzehn Uhr oder alles Gute!


Um vierzehn Uhr habe ich auf die Klingel gedrückt mit dem unaussprechbaren Namen, immer pünktlich um vierzehn Uhr - pünktlich wie Schweizer sind.
Um vierzehn Uhr habe ich dich besucht, immer um vierzehn Uhr, immer in eurer Wohnung mit den zugezogenen Vorhängen.
Manchmal habe ich noch in meinen Träumen von vierzehn Uhr geträumt, von vierzehn Uhr und eurer Wohnung mit den zugezogenen Vorhängen.
Ich habe die Enge dieser Wände in meinen Träumen gefühlt. Aber du hast gesagt, es geht dir gut. Du vermisst deine Familie, hast du gesagt, aber in deinen deinen vier Wänden fühlst du dich wohl - besonders um vierzehn Uhr wenn ich dich besuche. Das hast du gesagt.
Ich habe dich angerufen. Ich wollte das Treffen verschieben, von vierzehn Uhr am Dienstag auf vierzehn Uhr am Donnerstag. Vierzehn Uhr wird es wieder werden, jeden Tag, aber wir werden uns nicht wiedersehen, nicht am Donnerstag - nie mehr.
Du kannst nicht viel dazu sagen, hast du gesagt. Aber du gehst nicht weg. Du bleibst da, in deiner Wohnung und gehst manchmal zu Otto's oder kurz in die Stadt. Die Vorhänge deiner Fenster lässt du dann zugezogen zu Hause und nimmst einen anderen Stoff, den du über deine Haare hängst.
Aber es geht dir gut, hast du gesagt.
Zugezogen, zurückgezogen lebst du in deinen vier Wänden. Du willst es auch so, hast du gesagt, und dein Mann will es so, hast du gesagt.
Er hat gesagt, er will nicht, das wir uns weiterhin sehen. Das hast du am Ende noch gesagt, und ob du mich manchmal anrufen darfst, hast du gefragt. Ja, habe ich gesagt - immer, nicht nur um vierzehn Uhr!
Alles Gute, habe ich noch gesagt, alles Gute wünsche ich dir...

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